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Weiterbildung FC-Glossar

Glossar 'Gestützte Kommunikation'

Stand Juli 2019


Abklärung:
In der Abklärung erfolgt eine gründliche Analyse der Art und des Umfangs des aktuellen Kommunikationsverhaltens, der kommunikativen Möglichkeiten und der Handlungskompetenz. Im Rahmen einer UK-Förderdiagnostik erfolgt gegebenenfalls die Abklärung, ob FC eine sinnvolle Hilfe zur Ansteuerung sein kann.

Anbahnung:
Mit dem Begriff ‚Anbahnung‘ wird der Beginn bzw. die Anfangszeit der FC-Anwendung bezeichnet. In dieser Phase des FC-Prozesses wird erprobt, ob Stütze dem/r Nutzer/In beim gezielten Zeigen hilft und welches Maß an Unterstützung er/sie benötigt. Zudem wird ermittelt, welches Aufgaben- und Kommunikationsniveau den/die NutzerIn anspricht und motiviert.

Ausblenden:
Das Ausblenden beschreibt den Prozess des schrittweise Zurücknehmens der Stütze (physisch, emotional und verbal), mit dem Ziel größtmöglicher Unabhängigkeit.

Beeinflussung:
Beeinflussung bezeichnet den wechselseitigen Prozess gegenseitiger Einflussnahme in der Kommunikation. Beeinflussung ist dabei per se nicht negativ, sondern ein Bestandteil zwischenmenschlicher Interaktion. Das Bewusstsein dieser Zusammenhänge ist für die Arbeit mit FC unabdingbar, um eigene Anteile als Ursache möglicher Schwierigkeiten zu erkennen.

Emotionale Stütze (Hilfestellung):
Die emotionale Stütze bezieht sich im Wesentlichen auf Hilfestellungen der Stützperson, die den NutzerInnen Zutrauen und Selbstvertrauen vermitteln sollen. Dies geschieht u.a. durch eine positive Einstellung hinsichtlich der Kompetenzentwicklung der NutzerInnen, das Herstellen einer entspannten Lern- und Arbeitssituation, durch positive Rückmeldung, respektvollen Umgang und eine motivierende Haltung sowie die verlässliche Unterstützung und Begleitung in herausfordernden Situationen.

FC-Training:
Ein systematisches Training zur Verbesserung der Kommunikation via FC durch:
Verbesserung des eigenständigen gezielten Zeigens,    wodurch die kontinuierliche Rücknahme der Stütze    ermöglicht wird
Validationstraining
Schulung der Ausdrucksfähigkeit und der kommunikativen    Kompetenzen

Gestützte Kommunikation (=Facilitated Communication, FC):
FC ist eine Vorgehensweise, Menschen mit spezifischen Beeinträchtigungen angemessenes und zuverlässiges Nutzen von alternativen und sprachergänzenden Kommunikationsmaterialien zu ermöglichen. Zielgruppe von FC sind Menschen, die in der Planung und Ausführung von zielgerichteten Handlungen beeinträchtigt sind. Für eine gelingende Kommunikation sind sie - neben den erforderlichen kommunikativen und interaktiven Hilfestellungen - auch auf eine physische Hilfestellung (Stütze) angewiesen. Mit FC bezeichnen wir eine Unterstützung auf der Handlungsebene, die das zielgerichtete Zeigen auf Kommunikationsmaterialien erleichtern kann. Der Bedarf an physischer Hilfestellung muss je nach Situation neu eingeschätzt werden: „So wenig wie möglich! So viel wie nötig!“ FC ist keine Therapieform.

Handlungskompetenzen:
Handlungskompetenzen bezeichnen ein Spektrum unterschiedlichster Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Planung und Durchführung intentionaler und automatisierter Handlungen. Dadurch soll die Organisation von Denken und Handeln miteinander verknüpft werden, mit dem Ziel zweckerfüllenden Handelns.

Kommunikation:
siehe im „Lexikon der UK“ auf der Webseite der „Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e.V.“, www.gesellschaft-uk.de unter dem Menüpunkt „Unterstützte Kommunikation“.


Manipulation:
Manipulation bezeichnet im Kontext der Gestützte Kommunikation (FC) das bewusste wie unbewusste Lenken (Steuern) der Zeigebewegung der FC-NutzerInnen.

Message-passing:
Beim Message-passing wird dem/r FC-NutzerIn eine Information präsentiert (visuell, akustisch), die dem/r StützerIn nicht bekannt ist. Aufgabe des FC-Nutzers/der FC-Nutzerin ist es, die Information mit Hilfe des/r nicht informierten Stützers/Stützerin wiederzugeben. Dies wird als Nachweis gesehen, dass der/die FC-NutzerIn ‚AutorIn‘ des Gezeigten ist. Das Training des Message-passing wird auch als Validationstraining bezeichnet.

Minimalstütze:
Minimalstütze bezeichnet den tatsächlich erforderlichen Grad der Unterstützung, den ein/e FC-NutzerIn zum gezielten Zeigen benötigt. Dabei gilt: soviel Stütze wie nötig, so wenig wie möglich.

NutzerIn/FC-NutzerIn:
Als ‚NutzerInnen‘ werden Menschen mit schwerer Kommunikationsbehinderung bezeichnet, die mit Hilfe eines/r Stützers/Stützerin durch Deuten auf Gegenstände, Bilder, Symbole, Buchstaben etc. kommunizieren.

Physische Stütze:
Die Physische Stütze bezeichnet die körperliche Unterstützung der FC-NutzerInnen beim Zeigen. Die kann einerseits angebracht sein, wenn sie den NutzerInnen hilft, ihre Handlung besser wahrzunehmen – sei es, dass sie sich besser darauf konzentrieren oder ihr Ziel besser ansteuern. Andererseits ist sie dort sinnvoll, wo Hilfen zur Handlungsorganisation notwendig sind. Je nach Schwerpunkt genügt eine Stütze an der Schulter oder ist auch mal eine intensivere Stütze im Bereich Unterarm zu wählen. Auf jeden Fall soll die Hilfe darauf gerichtet sein, möglichst schnell ein eigenes zielgerichtetes Bewegungsmuster zu entwickeln. Stützen bedeutet in keinem Fall das Führen der Zeigebewegung der FC-NutzerInnen.

Prompt (Aufforderung oder Hilfestellung):
Im Kontext der Gestützte Kommunikation versteht man unter ‚Prompt‘ bewusst gesetzte Hilfen von StützerInnen. Hierbei handelt es sich um verbale oder akustische Prompts, mit dem Ziel die Aufmerksamkeit des FC-Nutzers auf die Kommunikationshilfe zu lenken (z.B. durch Klopfen auf/Benennen des entsprechenden Items) oder um visuelle Prompts [z.B. Abbildung einer (Teil-) Lösung durch Lückentexte]. Auch motorische Prompts werden eingesetzt (z.B. Hilfen durch die freie Hand, Kopfnicken etc.) – allerdings ist hier darauf zu achten, dass diese nicht von der Stützhand ausgehen, da diese zur Steuerung der Bewegung der FC-NutzerInnen führen kann.

Schwere kommunikative Beeinträchtigung:
Schwere kommunikative Beeinträchtigungen äußern sich u.a. in Schwierigkeiten in der Verarbeitung von sprachlichen Informationen sowie in fehlender oder eingeschränkter Lautsprache, fehlender oder missverständlicher Mimik, Gestik und Körpersprache. Menschen mit schweren kommunikativen Beeinträchtigungen benötigen deshalb alternative Kommunikationsstrategien aus dem Spektrum Unterstützte Kommunikation.

Selbständigkeit, selbständig:
Selbständigkeit bezeichnet die Fähigkeit, Handlungen aus eigenem Antrieb und ohne direkte Hilfe einer anderen Person auszuführen. Selbständigkeit ist gekennzeichnet durch Eigeninitiative, Eigenmotivation und Selbstorganisation.


StützerIn:

StützerIn bezeichnet im FC-Prozess eine Person, die dem/r FC-NutzerIn die nötige Unterstützung im kommunikativen Prozess bietet. Des Weiteren trägt diese die Verantwortung für Vermittlung, Erwerb und Erweiterung der Kompetenzen des Nutzers/der Nutzerin. Der/Die StützerIn gibt dabei physische, verbale und emotionale Hilfestellungen. Das Prinzip der Stützrücknahme ist von Anfang an von ihm zu vermitteln und umzusetzen. Validität: Validität bezeichnet vor allem die Authentizität (Echtheit) der mittels FC entstandenen Kommunikation. Valide ist hierbei Kommunikation, deren Urheber der FC-Nutzer ist. Da bei FC durch Beobachtung nur schwer zu ermitteln ist, ob der FC-Nutzer tatsächlich eigenständig kommuniziert, wird im FC-Prozess durch gezieltes Übermitteln von Informationen, welche dem Stützer unbekannt sind, diese Fähigkeit geübt (vgl. Message-passing).

Validität:
Validität bezeichnet vor allem die Authentizität (Echtheit) der mittels FC entstandenen Kommunikation. Valide ist hierbei Kommunikation, deren Urheber der FC-Nutzer ist. Da bei FC durch Beobachtung nur schwer zu ermitteln ist, ob der FC-Nutzer tatsächlich eigenständig kommuniziert, wird im FC-Prozess durch gezieltes Übermitteln von Informationen, welche dem Stützer unbekannt sind, diese Fähigkeit geübt (vgl. Message-passing).

Verbale Stütze (Hilfestellung):
Verbale Stütze gestaltet sich durch adäquate, verlässliche Vorgaben, Aufforderungen und Rückmeldungen, die durch motivierenden Charakter gekennzeichnet sind. Dadurch wird der FC-Prozess strukturiert und ermöglicht den FC-NutzerInnen eine Orientierung.

 

 

 

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